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Wissenswertes rund ums Denken

Explizites Gedächtnis – so funktioniert’s

Denkst du noch über jeden einzelnen Schritt nach, wenn du eine Treppe hinaufsteigst? Oder musst du dich immer wieder daran erinnern, regelmäßig ein- und wieder auszuatmen? Mit Sicherheit nicht.
Doch wie sieht es aus, wenn du eine Prüfung absolvierst oder man dich nach der Hauptstadt von Italien fragt? In dem Fall dürfte das Nachdenken deutlich bewusster ausfallen.
Erfahre, was diese Beispiele voneinander unterscheidet und was dein explizites Gedächtnis damit zu tun hat.

Explizites Gedächtnis vs. implizites Gedächtnis

Während du durch dein implizites Gedächtnis unbewusst beeinflusst wirst, beinhaltet dein explizites Gedächtnis Informationen, die du gezielt abrufen kannst. Und das sind häufig genau die Infos, die du – teils unter großen Mühen – zu lernen versuchst. Ein Training des expliziten Gedächtnisses bedeutet daher weniger Anstrengungen beim Behalten.

Wie du dein explizites Gedächtnis optimieren kannst!

Mithilfe erstaunlich einfacher mentaler Techniken kannst du dein explizites Gedächtnis in seiner Effizienz erheblich verbessern. Hierfür benötigst du weder spezielles Vorwissen noch besondere Fähigkeiten. Allein die Verknüpfung neuer Lerninhalte mit bereits vorhandenem Wissen reicht aus für den gewollten Memory-Effekt. Das Geheimnis dieser Methodik liegt in der Verlinkung selbst, denn hierbei ist das gleichzeitige Aktivieren der beiden Gehirnhälften von fundamentaler Bedeutung. Klingt kompliziert, ist aber im wahrsten Sinne des Wortes ein Kinderspiel:
Du wirst überrascht sein von der Einfachheit und dem Unterhaltungswert der Übungen, mit denen du das explizite Gedächtnis trainierst.

Was versteht man unter einem expliziten Gedächtnis?

Wenn du etwas Neues lernst – etwa Informationen oder Bewegungsabläufe – speichert dein Gehirn dieses entweder bewusst oder unbewusst ab. Dabei unterscheiden Neurowissenschaftler ein explizites und ein implizites Gedächtnis voneinander.

Automatisch und intuitiv: das implizite Gedächtnis

Alle Inhalte, die automatisch oder intuitiv ablaufen, werden im sogenannten impliziten Gedächtnis gespeichert. Zu diesem zählen sämtliche Vorgänge, über die du nicht nachdenken musst. Du benutzt beispielsweise einen Kugelschreiber und schreibst damit Worte auf, ohne dich bewusst an jede motorische Abfolge in Erinnerung zu rufen.

Das implizierte Gedächtnis wirkt sich daher auf dein Erleben und Verhalten aus. Wenn du ein Bild von einer Kuh siehst, die auf einem Hochhaus steht, wird dein impliziertes Gedächtnis aktiv: Es analysiert diese Komposition unbewusst und sagt dir ganz automatisch, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt.

Explizit und bewusst: das Wissensgedächtnis

Das explizite Gedächtnis wird auch als Wissensgedächtnis bezeichnet. Warum?
Es speichert alle Inhalte, die du aktiv lernst und ebenso aktiv aus der Erinnerung wieder abrufen kannst. Dazu gehört vor allem dein Allgemeinwissen.
Das bewusste Gedächtnis ist Bestandteil deines Erinnerungsvermögens und umfasst alle bewussten Informationen. Dazu gehören

Stellt man dir die Frage, wo die Kuh auf dem Hochhaus stattdessen logischerweise stehen könnte, ist deine Erinnerung an Wissen bzw. gemachte Erfahrungen gefragt. Es wird versucht, Erinnerungen zu analysieren, Wissen zu kombinieren und daraus logische Schlüsse zu ziehen. Damit ist eine bewusste Anstrengung verbunden.

Aktiv wird das explizite Gedächtnis auch, wenn du jemandem den Weg zum nächsten Bücherladen erklärst: du erinnerst sich an den Weg, den du bereits selbst gegangen sind. Und du bist in der Lage, diesen mit verschiedenen Hilfsmitteln zu erklären. Du kannst den Weg mündlich beschreiben oder ihn mit Stift und Papier beispielsweise aufzeichnen. All das ist nur möglich, weil du über ein deklaratives, bewusstes Gedächtnis verfügst.

In welchen Hirnarealen findet das explizite Gedächtnis statt?

Aus anatomischer Sicht findet das explizite oder relationale Gedächtnis in den folgenden Hirnteilen statt:

  • Großhirnrinde
  • medialer Schläfenlappen
  • Zwischenhirn

Zudem werden neue episodische Informationen im Hippocampus – dem „Seepferdchen des Gehirns“ – abgespeichert. Wer hier durch Verletzung oder Krankheit Schäden davonträgt, verliert häufig seine Fähigkeit zur Erinnerung an neue autobiographische Informationen.

Gedächtnistraining für das explizite Gedächtnis?

Es macht nicht viel Sinn, nur das explizite oder deklarative Gedächtnis zu fördern. Für mehr Leistungsfähigkeit solltest du dein gesamtes Gehirn trainieren. Achte dabei darauf, für Abwechslung zu sorgen. Das verhindert, dass das Gehirn sich aus mangelnder Herausforderung langweilt. Achte auch auf eine Zusammenstellung verschiedener Aufgabentypen. So kannst du keine unterbewussten Strategien zur Lösung finden. Du nutzt vielmehr alle Kapazitäten deines Gedächtnisses.

Letztendlich sind wir auf das implizierte Gedächtnis ebenso angewiesen wie auf das explizite. Der Psychologe Endel Tulving aus Kanada hat beide treffend zusammengefasst. Er erklärte: Das episodische Gedächtnis enthält Informationen, an die wir uns erinnern, während das semantische (implizierte) Gedächtnis aus unserem abgespeicherten Wissen besteht.

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