Auf einer Wellenlänge mit Biene Maja

Kürzlich wurde ein Held meiner Jugend zu Grabe getragen: Karel Gott. Der wahrscheinlich beliebteste Tscheche aller Zeiten bog stets mit dem Zusatz „die goldene Stimme von Prag“ um die Ecke. Für mich war er vor allem der Mann, der mir als Kind die Biene Maja Titelmusik um die Ohren schmetterte.

Komm mit ins Limbische System

„Und diese Biene, die ich meine nennt sich Maja, kleine freche schlaue Biene Maja, Maja fliegt durch ihre Welt, zeigt uns das was ihr gefällt“. Na? Hab´ ich dich? Stimmst du zumindest geistig mit ein?

Der Sound unserer Jugend bleibt für immer

Ich finde es immer wieder faszinierend, wie sich Melodien und Texte in unsere Gehirnwindungen schleichen und dann einfach nicht mehr wegzudenken sind. Wenn Tina Turner rockt oder „Knockin On Heavens Door“ im Radio gespielt wird, kann mich niemand aufhalten. Selbst Songs, die ich ewig nicht gehört habe, sind schlagartig präsent. Wort für Wort. Wissenschaftlich bewiesen ist, dass uns neben Kinderliedern besonders die Rock und Pop-Songs in Fleisch und Blut übergehen, zu denen man zwischen 16 und 24 gefeiert, getanzt und geträumt hat. Die Unvergesslichkeit dieser Musik hat viel mit Emotionen, Aufregung und der Bildung unserer Persönlichkeit zu tun.

Und wir war das mit Vier oder Fünf? Keine Frage: Wenn ich Biene Maja, Willi und Flip zugucken durfte, fand ich das einfach super. Ich war aufgeregt – hatte die Antennen voll auf Empfang. In der Schule oder sagen wir genauer in der Pubertät, traten zu der puren Begeisterung noch weitere Aspekte in den Vordergrund. Was ist cool und was uncool? Was hören meine Freunde, was die Eltern? Bei manchen Menschen sind wichtige Momente oder gar Phasen ihres Lebens an bestimmte Musikstücke gekoppelt. Kennst du den Roman „High Fidelity“ von Nick Hornby? Darin wird die Verknüpfung von Liebe, Enttäuschung, Sehnsucht und Ekstase köstlich auf die Spitze getrieben.

Es liegt was in der Luft

Aber Stopp: Was zur Hölle haben Karel Gott und Axl Rose eigentlich in diesem Blog-Beitrag verloren? Die Antwort ist so eindeutig wie simpel: Unsere Lieblingsmusik bzw. das, was davon in deinen Gehirnwindungen kleben bleibt, hat ziemlich viel mit den Techniken des Gedächtnistrainings gemein.

Schauen wir uns das Thema kurz physikalisch an. Der Schall an sich ist nichts anderes als Schwingungen der Luft. Je nachdem, ob sich die Schallwellen langsam oder schnell ausbreiten, empfinden wir einen tiefen oder hohen Ton. Die Frequenz, gemessen in Hertz, spiegelt die Anzahl der Schwingungen pro Sekunde wider. Der Bereich, den der Mensch wahrnehmen kann, liegt zwischen 16 und 20.000 Hertz – die männliche Stimme liegt in der Regel um die 125 Hertz, die höhere weibliche bei 250. Alles, was schneller schwingt als 20.000 Hertz, bezeichnen wir als Ultraschall. Wie du sicher weißt, fliegen Fledermäuse dank ihres genialen Ultraschall-Echolots unfallfrei durch die Dunkelheit.

Aus Schwingungen werden neuronale Impulse

Viel interessanter ist für mich aber, was sich nach der Passage des Schalls durch unseren Gehörgang, das Trommelfell und schließlich die Hörschnecke abspielt. Die Cochlea im Innenohr, wandelt die Schwingungen sämtlicher Geräusche nämlich in neuronale Impulse um, die dann rasend schnell über den Hörnerv in Hirnareale knapp über unseren Ohren weitergeleitet werden. Wenn wir Musik lauschen – egal ob Pop oder Klassik – werden nachweislich noch viele weitere Hirnregionen involviert. So zum Beispiel das Emotionen-verarbeitende limbische System sowie Stellen im motorischen Kortex. Interessant: Bei Popsongs bzw. Liedern mit Text, passiert auffällig viel auf der rechten Hirnhälfte.

Nun bin ich kein Wissenschaftler, aber was Musik mit uns anstellt, das ist einfach irre spannend: Sie bringt uns zum Tanzen, sie verbreitet gute Laune oder treibt uns Tränen in die Augen. Sie motiviert beim Sport und kann uns sogar eine Gänsehaut über den Rücken jagen. Forscher konnten beweisen, dass all das mit dem neuronalen Belohnungssystem, dem Glücksbotenstoff Dopamin sowie dem sogenannten Nucleus accumbens der Amygdala zusammenhängt. Wer mehr über die genauen Zusammenhänge wissen will, kann gleich gerne eine Runde googlen.

Perfekt vernetzt: Ab ins episodische Gedächtnis!

Ich möchte hier aber gerne den Kreis schließen und klar machen, was das alles mit Gedächtnistraining und letztlich dem Lernen zu tun hat. Die Gehirnforschung unterscheidet heute in fünf für unsere Informationsverarbeitung entscheidende Gedächtnissysteme. Faktenwissen wird demnach primär im sogenannten „semantischen Gedächtnis“ abgespeichert. Sicher ist aber auch, dass Informationen oder Ereignisse erheblich leichter behalten werden, wenn sie über emotional aufgeladene Geschichten bis ins „episodische Gedächtnis“ vordringen. Trockene Fakten sind ziemlich schwer zu merken. Sich etwa ein Gedicht in den Kopf zu „pauken“ – das ist für viele Jugendliche mehr Qual als Vergnügen. Wird Lernstoff dagegen in eine lustige, traurige bzw. in eine irgendwie berührende Geschichte gekleidet, fällt uns das Speichern leichter. Und das liegt an dem eben bereits erwähnten limbischen System im Zentrum unseres Hirns.

Dein limbisches System wird unser Training lieben

Die Leistungen des limbischen Systems sind äußerst vielfältig. Die übergeordnete, erste große Aufgabe besteht aber darin, unsere Wahrnehmungen emotional zu bewerten. Was strömt da auf mich ein? Kenne ich den Reiz schon? Mit welchem Vorwissen ist der ankommende Impuls am ehesten vergleichbar? Diese Fragen werden vereinfacht gesagt im limbischen System beantwortet. Wenn wir nun etwas lernen wollen, fällt dies umso leichter, je positiver oder je emotionaler dieser Input bei uns ankommt.

Die bewährten Techniken des Gedächtnistrainings bedienen sich dieser Erkenntnis. Ich möchte dir gerne zeigen, wie du es schaffst, mit Spaß zu lernen. Wie es gelingt, die Stichworte, die du zum Beispiel bei einer Präsentation benötigst, im richtigen Moment parat zu haben. Wenn wir die Biene Maja-Titelmusik hören, werden diverse Ebenen unseres Gedächtnisses angesprochen. Eben diesen Effekt, können wir gemeinsam beim Lernen erzielen. Bei den Hits, die du so sehr liebst, kommt es zu vielfältigen Verknüpfungen auf der neuronalen Ebene – und genau das, ist auch der Schlüssel zu mehr Leistung in der Schule oder im Job.

Wenn du bereit bist, dein limbisches System mit frischen Eindrücken zu füttern, dann lass uns ab sofort gemeinsam deine Synapsen stimulieren. Ich dirigiere dich gerne – spielen und perfektionieren musst du deine Instrumente allerdings selbst. Dabei wünsche ich dir viel Spaß & Erfolg!

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