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Gedächtnispalast lernen wie Sherlock Holmes

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Dank der Hirnforschung, der Lernpsychologie, der Motivationspsychologie und zahlreichen anderen Disziplinen existieren mittlerweile zahlreiche Lern- und Gedächtnistechniken. Das Gedächtnispalast lernen ist eine Methode, mit der deklaratives Wissen gelernt und behalten werden kann. Die Grundlage ist das Storytelling, also das Erzählen von Geschichten. Basis für eine erfolgreiche Anwendung ist die Loci-Methode. Bei dieser wird ein Wissenselement mit einem Bild assoziiert, wobei es sich meistens um Orte, Zimmer oder Gegenstände handelt.

Der Ursprung des Gedächtnispalastes liegt in der Loci-Methode bzw. in der Loci-Routen-Methode. Ziel ist es, bestimmte Begriffe in einer Rede mit bestimmten Orten zu verbinden (Loci-Methode) und diese Orte im Rahmen einer Argumentationsstruktur mental abzugehen. Die Route gilt es sich zu merken (Routen-Methode). Lernen erfolgt hier also nicht durch straffes Auswendiglernen, sondern durch eine Verzahnung verschiedener im Gedächtnis verankerter Informationen. Die Mnemotechnik geht auf die alten Griechen zurück, welche in der Kunst der Rhetorik bewandert waren. Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass Lernstoff bereits während des Lernens strukturiert wird. Es handelt sich um keinen Trick, sondern um eine effiziente und effektive Ausschöpfung der Funktionen des Gehirns. Die Loci-Methode ist v. a. dort hilfreich, wo es darum geht, sich Informationen in einer bestimmten Reihenfolge zu merken. Beispiele hierfür sind Passwörter, Kontodaten, Telefonnummern oder auch Reden und Argumentationen oder Einkaufslisten.

Grundlage für den Gedächtnispalast – Loci Methode (Kurzfassung)

Der Ausgangspunkt ist allerdings die Loci-Methode, dass man also Wissen mit Orten verknüpft. Wenn du weißt, „wo“ du suchen musst, dann wirst du auch Das finden, „wonach“ du gesucht hast. Die Anführungszeichen deuten bereits an, dass es nicht um reale Orte geht. Auch wissen wir als Menschen nicht, „wo“ etwas in unserem Gedächtnis abgespeichert ist. Deshalb müssen wir uns Abhilfe schaffen, indem wir uns die Orte ausdenken und mit den zu merkenden Inhalten verbinden. Wenn die Orte konstant bleiben, wissen wir also immer, wo wir etwas abgespeichert haben. Wir müssen im Gedächtnispalast bestimmte Räume mit bestimmten Themen koppeln und alles Wissen zu den jeweiligen Themen in den dafür vorgesehenen Räumen ablegen.

Raumtechnik

Dieses Verfahren kannst du wie folgt kennenlernen: Du befindest dich in einem Raum und schwenkst deinen Blick von links nach rechts. Auf diesem Weg merkst du dir 10 Objekte, die du mit jeweiligen Informationen assoziierst. In folgender Reihenfolge siehst du zum Beispiel:

  1. Lampe,
  2. Vase,
  3. Gemälde.

Auf deiner Einkaufsliste stehen Brot, Lachs und eine Druckerpatrone. Die Lampe assoziierst du mit Brot, weil Brot im Ofen zubereitet wird und heiß wird. Eine Lampe schenkt Licht und Wärme. In der Vase befindet sich Wasser, in welchem ein Lachs schwimmt und ein Gemälde ist ein bedrucktes Stück Papier. Damit hast du dir in der korrekten Reihenfolge Brot, Lachs und Druckerpatrone gemerkt. Versuche diese Technik mit 10 Objekten im Raum und entsprechenden Informationen.

Körperliste

Bei dieser Methode werden einzelne Körperteile zu Ankerpunkten des Lernens. Die Reihenfolge ist entweder auf- oder abwärts – also von Fuß zu Kopf oder von Kopf zu Fuß. Auch hier kannst du mit 10 Informationen beginnen. Je nach Informationsanzahl kannst du Körperteile hinzunehmen oder wegnehmen. Am Beispiel unserer Einkaufsliste (Brot, Lachs und Druckerpatrone) könnte eine Körperliste wie folgt aussehen:

  1. Brot = Füße (Blicke auf deine Füße von oben und stelle sie dir als ganze Brote vor.),
  2. Lachs = Becken (Dein Becken ist ein kleiner Brunnen auf dem Sockel deiner Beine, darin schwimmt ein Lachs.),
  3. Druckerpatrone = entweder dein Gesäß (Lache ruhig! Gerade deshalb wirst du es dir merken können – und vielleicht ahnst du auch, weshalb!) oder deine Schreibhand, weil du mit ihr Tinte zu Papier bringst.

Wie funktioniert der Gedächtnispalast?

Du erbaust einen Gedächtnispalast, nachdem du alle Räume mit der Raumtechnik bereits erkundet bzw. assoziiert hast. Der Palast ist also eine natürliche Weiterentwicklung der Raummethode. Du merkst dir Informationen genau wie mit diesem Verfahren, indem du nämlich Informationen und Orte verknüpfst. Allerdings erstellst du keine Route, die du von links nach rechts abläufst, sondern du entwickelst mehrere Räume und diesen ordnest du dann bestimmte Dinge thematisch zu.

Der Gedächtnispalast ist v. a. anzuwenden beim deklarativen Wissen. Beispiele für diese Wissensform sind Fakten oder Begriffe. Deklaratives Wissen kann sprachlich einfach wiedergegeben werden. Da der Mensch sprachlich denkt (innerer Monolog), scheint es nur folgerichtig, dies zum eigenen Vorteil zu gebrauchen. Eine Information wird meistens automatisch abgespeichert. Meistens sind es komplexe Informationen, die wir explizit lernen müssen. Ein einzelner Fakt ist noch schnell abgespeichert; z. B. der Mauerfall 1989.

Deutlich komplexer wird es, wenn es darum geht, dieses historische Ereignis wiederzugeben mit Bezug auf politische Entwicklungen, Persönlichkeiten, soziale Verhältnisse etc. Hier kann die Mnemo-Technik dazu beitragen, sich schnell alle wesentlichen Informationen zu merken. Eine Information wird mit einem gedanklichen Bild gekoppelt und in einem Palast abgespeichert. Gut! Der Palast ist leider kein echter. Aber für das Lernen reicht ein mentaler völlig aus. Im Palast können dann auch weitere Gedächtnistechniken genutzt werden. Bei der Mnemo-Technik des Gedächtnispalastes kannst du im Grunde jedes Merkprinzip anwenden, was dir nützlich erscheint.

Warum ist der Gedächtnispalast eine effektive Lernmethode?

Lernen ist ein Vorgang auf den wir als Menschen nicht immer Einfluss haben. Vieles vollzieht sich, ohne dass wir Zugriff haben. Deshalb ist der Gedächtnispalast eine der besten Methoden, um Lernen zu perfektionieren. Durch die Anwendung verschiedener Methoden lernen wir als Biomentalorganismen das Lernen selbst. Außerdem können wir mit diesem Gedächtnistraining viele Informationen miteinander verknüpfen, was mit einer herkömmlichen Eselsbrücke nicht möglich ist. Wir gewinnen durch diese Aspekte zunehmend Kontrolle über unseren Gedächtnis-Palast.

Hinzu kommt die individuelle Gestaltung des Palastes. Die Methode ist effektiv, je verrückter die Dinge sind, die du dir gedanklich ausmalst. Weil Informationen v. a. mit Emotionen und Erinnerungen verbunden sind, hilft es, „trockene“ Fakten mit bunten Konstruktionen zu verbinden. Eine Information wird auf diese Weise auch viel länger gespeichert.

Wenn auf deiner Einkaufsliste z. B. Milch steht, dann kannst du dir vorstellen, wie sich eine Kuh in deiner Badewanne wäscht.

Außerdem erlaubt der Gedächtnispalast eine ständige Kontrolle der eigenen Erinnerungsleistungen. Sobald man sich nicht mehr an alle Einzelheiten eines Raumes erinnern kann, ist das nämlich ein Hinweis, dieses Thema erneut zu lernen.

Wie speichere ich Wissen in einem Gedächtnispalast?

Du lernst mit den einzelnen Räumen. Das mag trivial klingen, ist aber gerade aufgrund der Einfachheit etwas sehr Wichtiges. Die Informationen werden pro Zimmer im Palast abgelegt. Du kannst sie abrufen, indem du vom Eingang in das Gebäude zu dem entsprechenden Raum gelangst. Da du hierzu meistens Korridore zurücklegen musst, findet beiläufig eine Vernetzung statt, weil du ja an den anderen Zimmern vorbeigehst. Damit du die Lerntechnik erfolgreich anwenden kannst, solltest du die Zimmeraufteilung sehr genau vornehmen. Astrologische Themen sollten in den Dachboden, Geologie ins Erdgeschoss und Archäologie in den Keller.

Wenn du Vokabeln lernen willst, ändert dies an der Aufteilung wenig. Kategorisiere die Vokabeln nach Themen und lagere sie in den passenden Zimmern ein. Wörter rund um Küche und Kochen kommen in die Palastküche. Vokabeln rund ums Auto packst du in die Garage. Wörter, die du für den Beruf benötigst, kommen ins Arbeitszimmer. Wichtig bei der Aufteilung und Einteilung von Räumen ist die Logik der Assoziation. Jedes Zimmer steht für einen bestimmten Schwerpunkt. Das Wissen speicherst du dann im Detail durch die fiktiven Gegenstände ab, die du in die Räumlichkeiten stellst, legst oder hängst. Zur Hilfestellung kannst du das Gebäude auch zeichnen, um es später mental auf Abruf zu haben.

Wie baut man einen Gedächtnispalast am besten auf?

Das Gedächtnis selbst ist v. a. eine Fähigkeit, wenngleich es als Raum verstanden werden kann, in welchem alle unsere Erinnerungen gespeichert sind. Um einen Gedächtnispalast aufzubauen, hilft es allerdings, sich zu vergegenwärtigen, dass Gedächtnis eine Leistung ist, ein dynamischer Prozess, der ständig am Wirken ist. Wenn du dir etwas mit dieser Technik merken möchtest, wende die Mnemotechnik in der folgenden Schrittfolge an:

  1. Großes Gebäude visualisieren,
  2. Tür zum Gebäude mit einprägsamem Symbol versehen,
  3. pro Thema einen Raum in dem Gebäude entwickeln,
  4. Korridore anlegen.

Um das Ganze an einem Beispiel zu verdeutlichen: Wir wollen uns eine Einkaufsliste merken. Dieses Mal kommen zu Brot, Lachs und Druckerpatrone die folgenden Dinge hinzu:

  • Handtücher,
  • Küchenpapier,
  • Tomaten,
  • Zitronen,
  • Pfeffer,
  • Bananen,
  • Scheibenwischer,
  • Batterien,
  • Trinkwasser,
  • Milch,
  • Käse und
  • Kaffee.

Unser Palast wird nun wie folgt erstellt: Wir haben unser Gebäude, das innen noch völlig leer ist. An die Eingangstür setzen wir ein Schild mit einem Einkaufswagen. Wir betreten das Gebäude und gestalten folgende Räume:

  • Küche,
  • Bad,
  • Werkstatt,
  • Vorratskammer.

Im nächsten Schritt teilen wir die Dinge auf der Einkaufsliste den einzelnen Räumen zu. So kommen die Handtücher z. B. ins Bad, die Milch in die Vorratskammer und die Scheibenwischer in die Werkstatt. Käse und Kaffee werden der Küche zugeordnet, weil es sich um Lebensmittel handelt, die man schnell bzw. alltäglich verbraucht.

Die vier Räume werden dann durch Flure miteinander verbunden. Diese gehst du dann in deinen Gedanken entlang, um nichts zu vergessen. So könnte nach dem Eingangsbereich in den Palast linksseitig die Küche liegen mit einem direkten Zugang zur Vorratskammer. Gegenüber befindet sich das Bad und am Ende des Flures gibt es einen Weg in die Werkstatt. Du läufst also folgende Route ab:

  1. Küche,
  2. Vorratskammer,
  3. Bad und,
  4. Werkstatt.

Natürlich liegen die Dinge nicht lose im Raum. Du kannst Schränke, Regale Tische, Stühle, Kühlschränke, Fenster usw. einsetzen. Ein Beispiel: die Küche.

Wir haben der Küche Küchenpapier, Tomaten, Zitronen, Pfeffer, Bananen, Käse und Kaffee zugeordnet. Wenn deine Küche über eine feste Einrichtung verfügt, könntest du die Raumtechnik anwenden und eine Route ablaufen. Der Gedächtnispalast bietet aber noch eine ganz andere Variante: Du kannst richtige Geschichten erzählen, etwa so hier:

Du betrittst die Küche und siehst auf dem Tisch saftige Tomaten, du greifst zu, isst eine und dein Gesicht verzieht sich völlig, weil du den Pfeffer nicht gesehen hast. Also brauchst du Küchenpapier, um dich zu säubern. Das erinnert dich an den Biss in eine Zitrone, es schüttelt dich gleich nochmal. Deshalb willst du was Süßes essen: Bananen. Jetzt bleiben uns noch Käse und Kaffee. Da fängt eine der Bananen an, mit dir zu sprechen und sagt dir: „K – K – K“, was so viel heißt wie Kaufe Käse und Kaffee.

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