Vier Lernmethoden um schneller und besser zu lernen
Eine Lernmethode hilft, Wissen und Fähigkeiten nach einer bestimmten Struktur zu erwerben, zu verändern und anzuwenden. Die Wahl der richtigen Methode entscheidet maßgeblich darüber, ob und inwieweit Lernerfolge generiert werden können. Dabei sind etwaige Abhängigkeiten zu berücksichtigen, so zum Beispiel Lerntypen, Motivation, Art des Wissens, Anwendungsmöglichkeiten etc.
In Zeiten zunehmender Informationsdichte und eines hohen Weiterbildungsbedarfs ist es notwendig, mit diesen Entwicklungen so effizient und effektiv wie möglich umzugehen. Es geht darum, individuell und schnell zu lernen, damit die erworbenen Wissensinhalte und Fähigkeiten adäquat angewendet werden können. Effektive Lernmethoden ergeben sich nicht aus den Verfahren an sich, sondern daraus, wie gut sie zum Einzelfall passen. Es gibt also nicht „die“ richtige Lernmethode, sondern eine Fülle an Methoden, die in Abstimmung mit den Bedingungen des Einzelfalls erst gut und richtig angewendet werden.
Ob in der Schule, in Ausbildung und Studium oder im Beruf: Gedächtnistraining und Lernen gehört zum alltäglichen Leben dazu. Was wir allerdings oft nicht lernen? Lernmethoden wie Neuronation etc., um richtig zu lernen! Dieser Beitrag schafft Abhilfe, indem er vier herausragende Lernmethoden vorstellt, damit du in Zukunft bestens gewappnet bist – ganz gleich in welcher Situation.
Warum ist es gut, dass es verschiedene Lernmethoden gibt?
Jeder Mensch ist einmalig. Richtig Lernen ist deshalb immer eine Frage des Individuums und niemals eine Frage der Masse. Es ist gut, eine Auswahl an Lernmethoden zu haben, um jene auszuwählen, die am besten passt. Weil das Thema der Wissensaneignung sehr vielseitig sein kann, braucht es Alternativen bei der Herangehensweise. Wenn du z. B. visuell lernst, ist es sinnvoll, sich Verfahren zu bedienen, deren Fokus auf Bildern liegt. Wenn du eher ein intellektueller Lerntyp bist, ist es gut, Verfahren zu nutzen, bei denen es um Nachdenken geht, z. B. durch die Integration von eigenen Worten oder durch Lesen.
Was bedeutet Lernen lernen in Bezug auf verschiedene Lernmethoden?
Verschiedene Wege führen zum selben Ziel. Deshalb ist es notwendig, bevor man sich einem neuen Inhalt zuwendet, das eigene Lernen zu reflektieren und bei Bedarf anzupassen. Dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, sich Wissen anzueignen, lässt die Frage nach der Lernmethode zur Frage nach der Effizienz des Lernens selbst werden. Im Rahmen der Bildungsreform der 1970er Jahre hat sich „Lernen lernen“ als Begriff durchgesetzt, um Lernverhalten methodisch aufzubereiten. In diesem Zusammenhang ist eine Lernmethode ein Element zur Reflexion und Systematisierung des eigenen Verhaltens.
Gibt es „richtiges“ Lernen bzw. die „richtige“ Lernmethode?
Nein und ja, also jain.
Die Frage ist, was unter „richtig“ zu verstehen ist. Es scheint vor dem Hintergrund der Erkenntnisse der Lernpsychologie, der Motivationspsychologie und den Neurowissenschaften besser zu sein, nicht über die Richtigkeit nachzudenken, sondern über die Frage der Funktionalität. Das bedeutet, dass eine Methode zwar funktionieren kann, damit aber noch nichts über die Funktionalität gesagt werden kann. Das Thema macht deutlich, dass es um bestimmte Grade der Effizienz geht. Je effizienter ein Verfahren genutzt werden kann, desto besser ist es für den Einzelnen. Effizienz meint hierbei den größtmöglichen Nutzen beim möglichst kleinen Aufwand.
Wie kann man Lernen attraktiv gestalten?
Indem man das lernt, was einen interessiert. Es ist unlängst bekannt, dass Menschen wie von selbst lernen, wenn sie sich mit einem Inhalt beschäftigen, der sie richtig packt, der sie fesselt und den sie durchdringen wollen. Das ist die intrinsische Motivation. Leider ist das nicht immer möglich, denn gerade in der Schule oder Weiterbildung müssen Inhalte gelernt werden, zu denen es nicht immer solche persönlichen Bezüge gibt. Hier hast du aber mehrere Optionen, um dich anpassen zu können:
- Du kannst bei dem zu lernenden Stoff nach Bezügen zu deinen Interessen suchen.
- Du kannst dich auf die Notwendigkeit des Lernstoffs beziehen, nämlich auf das Erfordernis der Lerninhalte für das Erlangen positiver Konsequenzen (extrinsische Motivation).
- Du kannst spezielle Lernmethoden anwenden.
- Du kannst die Vorteile deines Lerntyps ausschöpfen.
Eine Methode ist immer nur so gut wie sie angewendet wird. Deshalb solltest du dir auch die Zeit nehmen, mehrere Verfahren zu probieren, um zu schauen, welches dir am besten liegt. Die besten Lernmethoden sind immer noch die, die für dich am einfachsten anzuwenden sind.
Lernmethoden für Prüfungen…
Wir lernen jeden Tag Neues und erweitern damit kontinuierlich unseren Horizont, aber dennoch wünschen sich viele Menschen, diesen oft mühsamen Prozess zu vereinfachen und bestenfalls noch zu beschleunigen.
Schülern, Auszubildenden und Studenten raucht Insbesondere in der Prüfungsvorbereitung, wenn eine Klausur der nächsten folgt, schnell der Kopf.
…und Lernmethoden im Alltag
Aber auch im Alltag muss man sich ständig Dinge einprägen, die gerne vergessen werden. Da fährt man den ganzen Weg zum Supermarkt und wo liegt der Einkaufszettel? Zu Hause auf dem Tisch. Ärgerlich, eine solche Situation. Wie praktisch wäre es da, auf den Zettel verzichten zu können und sich die benötigten Einkäufe einfach zu merken!
Was kann Abhilfe schaffen? Welche Lernmethoden gibt es, die uns dabei helfen können, Dinge schneller zu erfassen, sie sich leichter zu merken und sich lange daran zu erinnern?
Die 4 besten Lernmethoden
Die vier Lernmethoden, die ich dir in diesem Beitrag vorstelle, gehören zu den sogenannten Mnemo-Techniken. Sie dienen alle dazu, sich Informationen erstens schneller und besser einzuprägen und zweitens dauerhaft im Kopf zu behalten.
Wichtig ist es, sich zunächst die grundlegenden Methoden und Systeme anzueignen. Denn einmal beherrscht, ermöglichen diese Lernmethoden es, sich einfach alles zu merken. Tolle Vorstellung, oder nicht? Daher fang gleich an und mach dir das Leben leichter.
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Lernmethode 1: Die Kettentechnik
Du wolltest schon immer mal eine völlig verrückte Story erfinden? Mit der Kettentechnik hast du jetzt die Gelegenheit dazu und kannst daraus sogar einen Nutzen ziehen!
Diese Lerntechnik besteht nämlich im Kern darin aus Begriffen „MERK-würdige“ Geschichten zu erfinden. Je grotesker die Story ist, je mehr sie unsere Gefühle und Emotionen anspricht, desto besser können wir sie im Kopf behalten. Daher: Sei kreativ und lasse deiner Fantasie freien Lauf.
Beispiel gefällig?
So könntest du dir die Reihenfolge der deutschen Bundeskanzler merken:
Ein riesengroßer Adler schwebt durch die Lüfte. Und als du zu ihm hochguckst, siehst du: dieser Adler, das ist ein ziemlich harter Hund. Also er ist ziemlich hart. Dann setzt er zum Sinkflug an. Er möchte auf einem großen Kissen landen. Aber er sieht, dass Kissen brennt lichterloh! Ein riesiger Brand herrscht da. Poh!
Er fliegt näher ran, um zu sehen was da genau brennt. Es ist eine alte Schmiede. Eine alte Schmiede brennt da. Der Adler will da natürlich jetzt nicht mehr landen. Er schnappt sich aber noch so ein Stück Kohle aus dem Feuer und startet dann durch.
Ups, das ist aber heiß an den Adlerfüßen! Er lässt das Stück Kohle in einen Schredder fallen. Ja, und das MERKELst du dir jetzt mal!
Wiederhole die Geschichte für dich selbst. Wenn du das gemacht hast, kannst du hier die Lösung nachlesen:
Ein riesengroßer Adler schwebt durch die Lüfte. Adler steht für? ADENAUER, ja der 1. Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Konrad Adenauer
Und als du zu ihm hochguckst, siehst du: dieser Adler, das ist ein ziemlich harter Hund. Also er ist ziemlich hart. Ludwig ERHARD.
Und dann setzt er zum Sinkflug an, möchte auf einem großen Kissen landen. Kurt-Georg KIES-INGER.
Aber er sieht, auf dem Kissen brennt es lichterloh, Ein Groß-Brand. Natürlich Willi BRANDT.
Und was brennt da? Eine alte Schmiede. Helmut SCHMIDT.
Der Adler startet noch mal durch, schnappt sich ein Stück Kohle. Für Helmut KOHL.
Ups, er lässt es in einen Schredder fallen. Schredder ist gleich Gerhard SCHRÖDER.
Ja und das MERKELn wir uns jetzt mal. Also zum Schluss: Angela Merkel.
Lernmethode 2: Die Zahl-Symboltechnik
Ähnlich funktioniert die Zahl-Symboltechnik, die ich auch Einhorn Liste nenne. Warum? Das wird dir gleich klar werden.
Bei dieser Lernmethode, die insbesondere beim Merken von Zahlenfolgen hilfreich ist, wird jeder Zahl von 1 bis 20 ein bestimmtes Symbol zugeordnet. Diese Symbole müssen dann zu einer Geschichte verknüpft werden.
„Wie soll das denn gehen?“, wirst du dich jetzt womöglich fragen. Schauen wir uns das doch einmal in einem Beispiel an.
Zunächst einmal stelle ich dir mögliche Symbole für die Ziffern 0 bis 9 vor. Selbstverständlich kannst du diese auch variieren.
Mein Vorschlag:
0= Ei
1= Einhorn (mit einem Horn)
2= Medaille (mit zwei Seiten)
3= Dreirad (mit drei Rädern)
4= Tisch (mit vier Beinen)
5= Hand (mit fünf Fingern)
6= Sixpack (mit sechs Flaschen)
7= Zwerg (die sieben Zwerge)
8= Achterbahn (die acht steckt im Namen)
9= Schwein (Ringelschwanz)
Und jetzt bist du gefragt!
Du denkst dir eine Geschichte aus, mit der du dir folgende Zahlenfolge merken kannst: 1773129829640
Du brauchst Inspiration? Dann schau dir doch meine Lösung an:
In einem märchenhaften Wald läuft ein Einhorn herum und trifft auf die sieben Zwerge. Ein Zwerg fährt auf einem Dreirad auf das Einhorn zu und überreicht ihm eine Medaille. Darauf abgebildet ist ein Schwein in einer Achterbahn. Auf der anderen Seite der Medaille ist ein Schwein, welches ein Sixpack hat. Dies tanzt auf einem Tisch und balanciert ein Ei auf dem Kopf.
„Das ist ja völlig verrückt!“
Das mag sich nun so manch einer denken, nicht wahr? Genau das ist es aber, was die Geschichte merkenswert macht. Denn unser Gehirn kann sich Ungewöhnliches viel leichter merken als normale Dinge.
Das ist auch gut so, denn schließlich sind wir ständig einer Vielzahl von Reizen ausgesetzt. Daher ist es überlebenswichtig, dass wir das Unwichtige vom Wichtigen trennen und damit automatisch selektieren, welche Informationen zur weiteren Verarbeitung in unser Bewusstsein dringen.
Eine witzige oder ausgefallene Story hat es somit leichter, unsere Aufmerksamkeit zu gewinnen und durch die bildliche Vorstellungskraft im Gedächtnis zu bleiben. Probiere es einfach aus.
Lernmethode 3: Die Loci-Technik
Die Loci-Lernmethode gab es bereits im alten Rom. Sie wurde dort beispielsweise von dem berühmten Redner Cicero verwendet. Der Name leitet sich aus dem lateinischen Begriff locus = Ort ab, was auch schon ein Hinweis auf die Vorgehensweise bei dieser Methode ist. Denn in erster Linie geht es darum, die zu merkenden Begriffe bildlich an bestimmten, vorab definierten Plätzen abzulegen.
Diese Plätze nenne ich mentale Briefkästen, die wir einmal definieren und dann immer wieder finden. Diese Orte können beispielsweise unsere Körperteile sein.
Beginne bei deinen Zehen, und hangle dich hinauf bis zu deinem Haar. Hier meine Lieblingsliste, die Körperliste:
- Zehen
- Knie
- Oberschenkel
- Gesäß
- Bauch
- Brust
- Schultern
- Hals
- Gesicht
- Haare
Um sich die Briefkästen schneller einzuprägen, gebe ich dir noch einen Tipp: Stelle dich aufrecht hin und fasse die zehn Stationen nacheinander an.
Teste dich selbst, indem du nun Briefkasten 7 berührst. Kannst du dich sofort erinnern, welches Körperteil das war? Nein? Dann stelle dir doch einfach vor, dass sich die sieben Zwerge auf deiner Schulter streiten. Ich verspreche dir, dass du die Verbindung zwischen Nummer 7 und deiner Schulter nun nicht mehr so schnell vergessen wirst.
Solche Markierungen sind sinnvoll, um die einzelnen Briefkästen auch außerhalb der vorgegebenen Reihenfolge abzurufen. Markiere daher einen weiteren Briefkasten auf ähnliche Art und Weise. Und vergiss nicht: Je verrückter das Bild, desto einprägsamer ist es.
Wenn du dir diese Briefkästen eingeprägt hast, hast du die Grundlage geschaffen, mit der du nun aktiv arbeiten kannst.
Angenommen, du willst einen Einkauf erledigen. Tritt mit deinen Zehen in eine Schale Tomaten und spüre, wie die Früchte unter deinen Füßen aufplatzen. Dadurch rutschst du aus und landest mit den Knien auf einem Laib Brot. „Puh, noch mal gut gegangen, weiche Landung.“ Du klopfst auf deinen Oberschenkel und da staubt das Mehl davon. Na toll – jetzt ist die ganze Hose weiß, aber das Mehl wirst du heute sicherlich nicht vergessen.
So kannst du dir zu jedem Artikel auf deiner Liste eine kleine bildliche Geschichte zurechtspinnen. Wenn du im Supermarkt deine Briefkästen sukzessive abarbeitest, fallen dir automatisch die darin abgelegten Einkaufswaren ein und du musst dich nie mehr über den schwarzen Kaffee am Morgen ärgern, weil dir die Milch ausgegangen ist.
Lernmethode 4: Die Alphanummerische Kombination
Die vierte Lernmethode ist die Alphanumerische Kombination. Sie hilft dann weiter, wenn wir uns Zahlen-Buchstaben-Kombinationen merken müssen, also beispielsweise Passwörter oder Nummernschilder.
Diese Methode basiert zum einen auf der Zahl-Symboltechnik und zum anderen darauf, dass nicht Ziffern oder Zahlen mit Symbolen belegt werden, sondern die Buchstaben des Alphabets.
Ein Beispiel dafür ist das Tieralphabet. Dazu wird jeder Buchstabe mit einem Tier verknüpft. A steht also beispielsweise für Affe, B für Bär, C für Chamäleon usw.
Nun kannst du weiter machen, wie bereits bekannt. Erfinde eine möglichst verrückte Story, in der du die Zahlen und Buchstaben so kombinierst, dass du das Passwort in Null Komma Nix abrufen kannst.
Fazit: Besser lernen mit vier zentralen Lernmethoden
Ich habe dir nun vier Lernmethoden gezeigt, die du in verschiedenen Alltagssituationen anwenden kannst.
Bedenke dabei immer: Jeder Mensch lernt anders. Daher ist es wichtig, die für dich optimale Lernmethode herauszufinden. Mit der Zeit wirst du merken, mit welcher Technik du am besten zurechtkommst.
Nimm dir die Zeit, um alle vier Lernmethoden auszuprobieren und herauszufinden, welche für dich am praktikabelsten ist.
Gerne kannst du mir und den anderen Lesern in einem Kommentar verraten, welche deine verrücktesten Ideen sind. Wir sind gespannt auf kreative Vorschläge!
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