Wie unsere Wahrnehmung von den Medien manipuliert wird
Hast du auch das Gefühl, dass die Welt immer schlechter wird? Überall Krieg, Tote, Terror und Gewalt. Wenn man regelmäßig die Nachrichten verfolgt, kann sich nur dieser Eindruck einstellen. Aber würdest du behaupten, dass die Sonne weniger scheint, wenn du tagsüber das Haus nicht verlässt und die Jalousien unten lässt? Vermutlich nicht, denn dein Glaube dürfte stark genug sein. Doch wie steht es um deinen Glauben an das Gute? Daran, dass die Welt besser geworden ist, dass ein Leben in Frieden und Sicherheit auf dieser Welt so verbreitet ist wie nie zuvor?
Naja, schön wäre es, denken jetzt sicher einige. Die Erde ist ein Trümmerfeld und er redet von einer friedlicheren Welt. Doch wie will er das wissen? Gibt es Beweise für diese Behauptung?
Ja, die gibt es! Steven Pinker etwa, seit 2003 Professor für Psychologie an der Universität Harvard und davor zwanzig Jahre lang am MIT in Cambridge, hat die Zahlen der Kriegstoten, Mordopfer oder Todesstrafen sowie Brutalität statistisch ausgewertet und kommt zu dem Ergebnis, dass wir heute in der friedlichsten Epoche leben dürften, seit unsere Spezies existiert.
Alles eine Frage der Wahrnehmung
Die Bombardierung mit negativen Nachrichten als Art Neuronation, führt jedoch dazu, dass das vorhandene Gedankennetz in unserem Gehirn immer mehr befüllt wird. Die von uns abgespeicherten Bilder werden immer mehr befeuert und manifestieren sich zur Wirklichkeit. Anstatt weitere Aspekte zu ergänzen, baut sich ein bestimmter Blickwinkel in unserem Gehirn zu einem riesigen Gedankengebilde voller negativer Informationen auf.
Dies ist zusätzlich problematisch, da das Gehirn negative Informationen bereits stärker gewichtet. In der Psychologie ist dieses Phänomen als „Negativity bias“ bekannt. Es bezeichnet den Effekt, dass negativ behaftete Dinge stets einen größeren Einfluss auf unsere Gedanken und Psyche haben als Positive mit gleicher Intensität. Diese unterschiedliche Gewichtung geht auf die Urzeit zurück, als eine sensible Wahrnehmung der Gefahren über Leben und Tod entschied.
Diesen Instinkt gilt es nun zu durchbrechen, indem wir uns bewusst mit den positiven Tatsachen auseinandersetzen und weniger negative Sensationsmeldungen konsumieren.
Kontinuierlich weniger Gewalt
Selbstverständlich sind Grausamkeiten und Gewalttaten nicht vollständig verschwunden. Steven Pinker kann uns mit seinen Auswertungen jedoch helfen den Blick für die Tatsachen schärfen und den positiven Meldungen mehr Glauben zu schenken.
Er hat acht Jahre statistische Daten der letzten 70 Jahre zu Krieg- und Mordopfern, Kriegen, Völkermord, Vergewaltigung oder Diskriminierung von Homosexuellen weltweit gesammelt und kommt nach deren Auswertung zu einem eindeutigen Ergebnis. Seit dem 2. Weltkrieg geht die Gewalt kontinuierlich zurück. Natürlich gibt es kleine Schwankungen, doch die grundsätzliche Tendenz hält an. Selbst Konflikte wie aktuell in Syrien, von denen man meinen könnte, dass sie die Opferzahlen massiv in die Höhe treiben, sind statistisch kaum relevant.
Dies soll nicht das Leid der einzelnen Opfer klein reden, sondern uns nur einen weiteren Blickwinkel aufzeigen.
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Wir haben den Frieden selbst in der Hand
Die meisten von uns sehen die Welt nur noch durch die Brille der Medien. Ganz unbewusst setzt sich bei uns der Glaube fest, dass die Welt nur noch aus Mord und Totschlag besteht, weil überwiegend darüber berichtet wird. Es gibt keine Nachrichtensendung, die berichtet, dass in einer Stadt schon wieder nichts passiert ist und alles friedlich seinen Gang geht. Stattdessen wird jedes Ereignis, ob Krieg, Terror, Gewalt auf sämtlichen Kanälen sensationswirksam in Szene gesetzt.
Pinker meint dazu: „Solange die Gewaltrate nicht auf null gesunken ist, wird es immer genügend Grausamkeiten geben, um die Abendnachrichten zu füllen. Aber es wäre ein Trugschluss, daraus statistische Trends abzuleiten.“
Doch wird nicht dadurch der Trend Richtung Frieden behindert? Öfter habe ich schon den Satz „das bringt doch eh nichts, die Welt geht sowieso vor die Hunde“ gehört.
Aber die Welt ist voll von positiven Nachrichten, wir müssen nur unsere Augen dafür öffnen.
Werden die schlechten Nachrichten vielleicht nur vorgeschoben, um den vorherrschenden Egoismus in der Gesellschaft zu rechtfertigen? Wollen wir lieber schlechte Nachrichten sehen? Vielleicht auch nur unbewusst. Was wäre, wenn wir ständig gute Nachrichten hören, von Menschen, die in Frieden leben, unzählige positive Geschichten der Nächstenliebe, Selbstlosigkeit und Integration? Eventuell würden wir ein schlechtes Gewissen bekommen, zum Außenseiter werden, wenn wir nicht von eigenen positiven Geschichten berichten können.
Alles nur Spekulation. Die Zahlen aus Pinkers Statistiken sind hingegen Tatsachen und weißen uns darauf hin, dass wir uns die Mühe machen, sollten unsere Wahrnehmung kritisch zu hinterfragen und Informationen aus unterschiedlichen Quellen zu beziehen. Zeit in die eindimensionale Medienbrille abzusetzen.
>>> Hier zum Interview mit Steven Pinker
>>> Hier gibt es die Grafiken zu Pinkers Thesen
Und hier noch ein interessantes Video zu den Opfern des 2. Weltkriegs und die Entwicklung des langen Friedens danach. Ab Minute 13:00 wird sehr schön gezeigt, wie sich die Opferzahlen zu vorherigen Konflikten verhalten und in welch langer Zeit des Friedens wir schon leben. Wirklich erstaunlich, wie sich die Wahrnehmung ändern kann, wenn man diese Informationen in Relation setzt.
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