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Jenseits aller Lehrpläne: Talent bringt Erfolg!

In den letzten Wochen, ja Monaten, begegnet uns in den Medien immer wieder der Name Greta Thunberg. Das 16-jährige Mädchen aus Stockholm ist zur Zeit wohl die bekannteste Umweltaktivistin der Welt. Sie fordert, dass die Politiker, die mächtigen Entscheider, endlich etwas Effektives gegen die rasante Erderwärmung und ihre katastrophalen Konsequenzen tun. Nicht in 20 oder 30 Jahren, sondern jetzt.

Hast Du neulich zufällig das Interview von ARD-Journalistin Anne Will mit der Schülerin gesehen? Ich muss sagen – ich war als Gedächtnistrainer danach ziemlich beeindruckt (Hier der Link: https://www.daserste.de/information/talk/anne-will/videosextern/interview-mit-greta-thunberg-ich-bin-realistin-ich-sehe-fakten-100.html). Nicht nur von Gretas klar formulierten Gedanken, sondern auch von ihrem sehr guten Englisch.

Sie sitzt da mit ihren brav geflochtenen Zöpfen und es scheint keine Frage zu geben, auf die die junge Schwedin keine dezidierte Antwort parat hat. Der Auslöser für ihren Schulstreik und alles, was darauffolgte, war angeblich eine Dokumentation über den Plastikmüll in den Ozeanen. Die äußerst bedenkliche Situation der Meere und ihrer Bewohner hat Greta Thunberg tief bewegt und ihr war klar, dass sie etwas tun muss. Eine weltweite Massenbewegung wollte sie gar nicht anstoßen – es ist einfach passiert.

Was wir alle von Greta Thunberg lernen können

Wie dem auch sei: Was mich an der ganzen Entwicklung fasziniert, ist die Entschlossenheit, mit der Thunberg vorgeht. Gepaart mit ihrem konsequent nachhaltigen Lebensstil. Sie ist Veganerin, sie besteigt kein Flugzeug, sie lässt sich nichts zu Weihnachten schenken. Nun stellt sich die Frage, ob wir alle vielleicht etwas von dem Mädchen mit dem Asperger-Syndrom lernen können. Ich denke, dass wir definitiv etwas mitnehmen können. Und zwar mindestens die Bereitschaft, ohne Wenn und Aber für etwas einzustehen. Natürlich kann und soll nicht jeder von uns mal eben schnell die Welt retten, aber Position zu beziehen und in Gesprächen eine Haltung zu zeigen – das ist schon wichtig.

Ich selbst war früher erst Klassensprecher und später sogar Schulsprecher. Mir war es immer wichtig, mir von den Dingen ein möglichst genaues Bild zu machen und dann gemäß meiner Überzeugung dafür einzustehen. Dass ich eines Tages meinen Lebensunterhalt als professioneller Speaker verdienen würde, daran war noch nicht zu denken. Im Gegenteil. Meine Englischlehrerin hat mal zu mir gesagt: „Markus, das größte Problem an dir ist, dass du den Mund nicht halten kannst.“ Recht hat sie gehabt. Meinen Mund kann ich bis heute nicht halten – nur, dass sich das als Segen entpuppt hat.

Unser Bildungssystem führt zielstrebig ins Mittelmaß

Apropos Schule. Es liegt mir fern, die meist sehr gestressten Lehrer zu kritisieren. Von zu vielen habe ich schon gehört, wie unheimlich schwer es sich gestaltet, überhaupt eine ordentliche Unterrichtsstunde hinzubekommen. Respektlosigkeit, das Leistungsgefälle innerhalb einer Klasse, Migration und Inklusion – die Probleme sind so vielfältig, ich möchte heute ehrlich gesagt nicht in der Haut eines Lehrers stecken. Sicherheit der Verbeamtung hin, großzügige Ferien her.
Was mir aber generell missfällt, ist unser starres Bildungssystem. Es fördert Talente meines Erachtens zu wenig und führt letztlich zu einer Gleichmacherei. Bildung ist unheimlich wichtig. Deutschland ohne Bildung, das ist wie Saudi-Arabien ohne Erdöl. Auf Bildung hat sich unser Wohlstand aufgebaut. Aber Bildung darf nicht den Fehler machen, Talente und Kreativität zu kürzen.

Sir Ken Robinson kritisiert die ewige Hierarchie der Fächer

Ich habe dazu kürzlich einen hoch interessanten Vortrag von Sir Ken Robinson gesehen (hier der Link: https://www.ted.com/talks/sir_ken_robinson_bring_on_the_revolution). Der Brite ist ein international bekannter Autor, der sich viele Gedanken über die Zukunft unserer Gesellschaft macht. Auch er bemängelt die Eindimensionalität unserer Bildungssysteme. Er sagt: „Jedes Bildungssystem der westlichen Welt hat die gleiche Hierarchie von Fächern. Wirklich jedes. Ganz oben stehen Mathematik, Naturwissenschaften und Sprachen, dann Geisteswissenschaften, und ganz unten Kunst. Überall auf der Welt. Und in so ziemlich jedem System gibt es auch eine Hierarchie innerhalb der Künste. Kunst und Musik haben meistens einen höheren Status in Schulen als Theater und Tanz.“

Fehler machen ist wahrlich keine Schande

Warum ist diese Erkenntnis wichtig? Weil wir in der Schule häufig versäumen, individuelle Fähigkeiten von Schülern zu erkennen und sie darin zu bekräftigen. Robinson vertritt in diesem Kontext noch eine andere Ansicht, die ich schon lange teile. Er verurteilt die Stigmatisierung von Fehlern. Die Schule ist dabei ein sehr maßgeblicher Faktor. Bei allen Prüfungen liegt der Fokus darauf, zu ermitteln, was die Schüler nicht können und nicht gelernt haben, aber nicht darauf, was sie können. Es entsteht eine Stresssituation, ja sogar Angst.

Lass mich nochmals Ken Robinson zitieren. Er sagt: „Wer nicht bereit ist, Fehler zu machen, der wird nie etwas wirklich Originelles schaffen.“ Und weiter: „Wir haben heute nationale Bildungssysteme, in denen Fehler das Schlimmste sind, was man machen kann. Das Ergebnis ist, dass wir den Menschen ihre kreativen Fähigkeiten „weg-unterrichten“. Das Lernen, so wie wir es heute kennen, nimmt keine Rücksicht auf individuelle Begabungen. Wenn ein Talent jenseits der uniformen Lehrpläne liegt, wird es entweder gar nicht entdeckt oder noch schlimmer: Es wird als überflüssig zur Seite gewischt.

Wie ein Arzt das Leben einer begnadeten Tänzerin rettete

Nun möchte ich mit einer Begebenheit langsam zum Ende dieses Newsletters kommen, die mich ein wenig an Greta Thunberg erinnert hat. Nicht, weil jemand die Welt retten wollte, aber weil auch in dieser Anekdote ein Mädchen tat, was es tun musste. Und vor allem, weil man ihr das vermeintlich störende Talent nicht abgewöhnte, sondern jemand ihr spezielles Potenzial erkannte. Die Rede ist von Gillian Lynne und dieses Beispiel stammt ebenfalls aus dem Vortrag von Sir Ken Robinson, den ich dir nur wärmstens empfehlen kann. Also: Gillian Lynne ist Choreografin und jeder kennt ihre Arbeiten. Sie choreografierte „Cats“ und das Musical „Phantom der Oper.“ Sie war – wie übrigens viele Schauspieler – in der Schule ein sogenannter „hoffnungsloser Fall“. Der Schulleiter schrieb damals, in den 1930ern: „Wir glauben, dass Gillian eine Lernschwäche hat.“ Sie konnte sich einfach nicht konzentrieren, zappelte ständig herum und machte nur selten ihre Hausaufgaben. Heute würde man wahrscheinlich sagen, sie hat ADHS.

Jedenfalls wandte sich die besorgte Mutter an einen Arzt. Sie schilderte das Aufmerksamkeitsdefizit und dem Spezialisten blieb das unruhige Wesen der Achtjährigen nicht verborgen. Am Ende des Besuchs bat der Doktor die Mutter zu einem Gespräch unter vier Augen. Sie ließen die Kleine kurz im Sprechzimmer zurück und der Arzt schaltete beim Hinausgehen das Radio ein. Aus dem Nebenraum konnte man das Geschehen im Sprechzimmer verfolgen und siehe da: Das Mädchen stand auf und tanzte im Raum umher. Der Experte wandte sich zur Mutter und sagte einen entscheidenden Satz: „Frau Lynne, ihre Gillian ist nicht krank. Sie ist eine Tänzerin. Bringen Sie sie zum Tanzunterricht oder zum Ballett.“

Gelebte Leidenschaft ist der Treibstoff des Erfolgs

Um es kurz zu machen: Jene Gillian tanzte für die Royal Ballet School, sie wurde zur Solistin und erlebte eine fantastische Karriere. Letztlich machte sie ihr individuelles Talent zur Millionärin. Falls du Kinder hast, möchte ich dir zurufen: Achte auf deren Talente. Biete ihnen möglichst viele Entfaltungsmöglichkeiten an. Kinder sind neugierig. Auf alles. Wer viel ausprobiert, der wird seine Leidenschaft früher oder später entdecken. Die intrinsische Motivation, der Antrieb, der aus uns selbst kommt, ist der Treibstoff für eine erfolgreiche Zukunft.

Ach ja – falls du zwischen 14 und 19 Jahren alt sein solltest, möchte ich dich zu guter Letzt noch auf ein jährlich stattfindendes zweitägiges Seminar aufmerksam machen. Es geht um das Thema „Voll im Leben – der Weg zur starken Persönlichkeit“. Gemeinsam mit Persönlichkeitstrainer Jörg Löhr sowie Extremsportler und Change-Experte Slatco Sterzenbach spreche ich mit den Teilnehmern über Gedächtnistraining, Neuronation, Selbstvertrauen und die richtigen Entscheidungen auf dem Weg in das Leben nach der Schulzeit. Hier gibt es alle relevanten Infos zum Jugendseminar im Schloss Hohenkammer bei München:

Offene Seminare – Voll im Leben – Das Jugendseminar

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