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Digitale Demenz vs. digitales Lernen – Der wahre Einfluss moderner Technik aufs Gehirn

Digitale Demenz

Inhaltsverzeichnis

Digitale Demenz vs. digitales Lernen

Inzwischen haben wir unsere Gehirne zum Großteil an unsere Smartphones ausgelagert und digitale Assistenten sind unsere täglichen Begleiter. Und immer öfter taucht da dieser beunruhigend klingende Begriff auf: “Digitale Demenz”. Was klingt wie ein dystopischer Buchtitel, ist eine seit einigen Jahren ernsthaft geführte Debatte in der Neurowissenschaft. Doch was steckt hinter diesem Schlagwort? Und ist unser digitaler Lebensstil tatsächlich eine Bedrohung für unsere kognitiven Fähigkeiten, oder eröffnet er uns vielmehr neue Horizonte des Lernens und der geistigen Entwicklung für unsere Merkfähigkeit? Wir wollen hier ein wenig in die faszinierende Welt der Neuroplastizität, des digitalen Lernens und der Möglichkeiten, unser Gehirn fit zu halten, eintauchen – ganz ohne Technophobie oder Panikmache.

 

Was versteht man unter digitaler Demenz?

„Digitale Demenz“ ist ein sehr umstrittener Begriff, der erst 2012 vom Hirnforscher Manfred Spitzer mit seinem gleichnamigen Buch geprägt wurde. Spitzer warnt darin vor den negativen Auswirkungen intensiver Nutzung digitaler Medien, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen. Bei Erwachsenen sieht er die Gefahr, dass mentale und soziale Fähigkeiten beeinträchtigt werden können. Er argumentiert damit, dass die Auslagerung geistiger Arbeit an digitale Geräte das Gedächtnis langfristig enorm schwächen und Nervenzellen absterben lassen könnte.

 

Wissenschaftliche Erkenntnisse sehen die „digitale Demenz“ skeptisch

Die These der „digitalen Demenz“ von Spitzer ist in der Fachwelt bis heute höchst umstritten. Eine wegweisende Metaanalyse von Appel und Schreiner (2014) fand nur sehr geringe Zusammenhänge zwischen Internetnutzung und negativen Auswirkungen wie Wohlbefinden, Übergewicht und Depressivität. Überraschenderweise konnten keine Belege für sozialen Rückzug oder erhöhte Einsamkeit durch digitale Mediennutzung gefunden werden. Im Gegenteil: Lernen mit Computer und Internet, einschließlich Lernspielen, zeigte sogar positive Effekte. Der Neurologe Hans-Peter Thier geht noch weiter und bezweifelt die Existenz der „digitalen Demenz“ grundsätzlich: Was immer die Nutzung digitaler Medien im Gehirn machen mag – es gibt keinerlei Evidenz dafür, dass sie zu fassbaren krankhaften Veränderungen im Gehirn führt.”

 

Eine differenzierte Betrachtung ist angebracht

Neurowissenschaftler wie Michael Madeja und Hans-Peter Thier betonen also, dass Veränderungen im Gehirn durch digitale Mediennutzung minimal und keineswegs krankhaft seien. Einige Studien zeigen sogar positive Effekte wie verbesserte Lernfähigkeit und gesteigerte Kreativität. Bei Kindern und Jugendlichen empfehlen Experten durch die Bank eine altersgerechte, begrenzte Nutzung digitaler Medien.
Für ältere Menschen können moderne Technologien sogar vorteilhaft werden, indem sie kognitive Fähigkeiten fördern und soziale Kontakte erhalten – digitale Demenz ade!
Insgesamt zeichnet die Forschung ein differenziertes Bild: Während einige negative Effekte übermäßiger Mediennutzung belegt sind, gibt es auch deutliche Hinweise auf positive Wirkungen bei moderater Nutzung. Die ursprünglichen Thesen zur „digitalen Demenz“ werden von der aktuellen Forschung zum Großteil nicht gestützt.

 

Digitale Demenz ok

 

Werde zum selbstbestimmten Gestalter

Die Debatte um die „digitale Demenz“ sollte uns also nicht lähmen, sondern uns vielmehr motivieren, digitale Medien und künstliche Intelligenz klug zu nutzen. Der Schlüssel liegt im Übergang vom passiven Konsum zur aktiven, kreativen Gestaltung. Statt endlosen Social-Media-Scrollens und Binge-Watchings könntest du einen eigenen Blog starten, Videos produzieren oder Online-Kurse belegen. Die wahre Gefahr der digitalen Demenz lauert nämlich vermutlich in der Passivität unseres Medienkonsums. Ein aktiver und zielgerichteter Umgang mit digitalen Medien trainiert unser Gehirn, anstatt es zu vernachlässigen. Zwar beschreibt der sogenannte „Google-Effekt“, wie unser Gehirn sich auf extern gespeicherte Informationen verlässt und so verlernt, zum Beispiel geografische Karten selbst lesen zu können, doch die Lösung liegt nicht in der Medienabstinenz, sondern in der Förderung von Medienkompetenz. Kompetente Nutzer, besonders Kinder, verstehen die Wirkungsweisen von Medien dann besser, können sie einordnen und lernen sie kritisch einschätzen. 

 

Digitales Lernen als Chance

Im Vergleich zu früher bietet uns das digitale Lernen heute Optionen, die fantastisch sind. Statt die digitale Demenz zu fürchten, sollten wir lieber die Chancen des digitalen Lernens nutzen. Wir können jederzeit und von überall auf der Welt auf eine riesige Bibliothek zugreifen, die Wissen in jedem Bereich bereithält – das ist doch ein wahr gewordener Traum für wissbegierige Menschen, oder? Mit interaktiven Lernplattformen und -Apps sowie Online-Kursen können wir unsere Lernreise sehr viel individueller, flexibler und effektiver gestalten als noch vor wenigen Jahren. 

Aber natürlich ist es auch beim digitalen Lernen wichtig, nicht in die Falle der Passivität zu tappen. Aktives Lernen bedeutet, dass du dich intensiv mit dem Stoff auseinandersetzt, eigene Verbindungen herstellst und das Gelernte anwendest. Nur so kannst du der digitalen Demenz ein Schnippchen schlagen und dein Gehirn fit halten.

 

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Zielgerichtetes Gehirntraining

Apropos Gehirn fit halten – lass uns über gezieltes Gehirntraining sprechen. Denn auch wenn die digitale Demenz vielleicht übertrieben dargestellt wird, schadet es sicher nicht, unsere grauen Zellen regelmäßig auf Trab zu halten.

Eine der effektivsten Methoden dafür sind die sogenannten “Mnemotechniken”. Das sind unterschiedliche Gedächtnistechniken, die dir dabei helfen, Informationen schneller aufzunehmen, besser zu verarbeiten und langfristig abzuspeichern. Du kannst zum Beispiel die Loci-Methode ausprobieren, bei der du Informationen mit bestimmten Orten verknüpfst. Oder wie wäre es mit einer richtig coolen Methode zum Vokabellernen? Diese und viele weitere wertvolle Techniken findest du hier

Finde die Balance

Wie bei so vielen Themen im Leben geht es auch im Umgang mit digitalen Medien letztendlich darum, eine gesunde Balance zu finden. Künstliche Intelligenz und digitale Anwendungen sind weder des Teufels, noch sollten sie kritiklos vergöttert werden – entscheidend ist, wie wir sie einsetzen. Statt die digitale Demenz zu fürchten wie der Teufel das Weihwasser, sollten wir lieber heute als morgen die Chancen des digitalen Lernens ergreifen und gleichzeitig unser Gehirn durch aktive, kreative Nutzung und gezieltes Training fit halten. Ob du nun einen Blog schreibst, eine neue Sprache mit einer Sprachlern-App lernst oder eine Gedächtnistechnik ausprobierst – wichtig ist, dass du lernst, die digitalen Werkzeuge effektiv für dich zu nutzen und einzusetzen, um up to date zu bleiben und auch in Zukunft von ihren Vorteilen zu profitieren.

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