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Marburger Konzentrationstraining: Effektiv Konzentration stärken

Marburger Konzentrationstraining (MKT)

Inhaltsverzeichnis

Gedächtnisleistung verbessern mit dem Marburger Konzentrationstraining (MKT)

Für viele Familien ist die Hausaufgaben- und Lernzeit eine wahre Herausforderung. Aussagen wie „Die Hausaufgabenzeit ist eine echte Zerreißprobe für unsere Familie“ oder „Wenn ich einen Fehler mache, werde ich schnell ganz wütend“ spiegeln die Frustration wider, die bei Kindern und Eltern gleichermaßen entsteht. Oft führen Flüchtigkeitsfehler, mangelnde Struktur und Ablenkungen dazu, dass Aufgaben ständig unterbrochen werden und der Lernprozess chaotisch verläuft. Hier setzt das Marburger Konzentrationstraining (MKT) an.

 

Was ist das Marburger Konzentrationstraining (MKT)?

Das Marburger Konzentrationstraining (MKT) ist ein inzwischen etabliertes, kognitiv-verhaltenstherapeutisches Programm, das Anfang der 1990er Jahre von dem Marburger Schulpsychologen Dieter Krowatschek speziell zur Förderung der Konzentration bei Kindern und Jugendlichen entwickelt wurde. Es soll sie dabei unterstützen, ihre Konzentration gezielt zu verbessern und strukturiert an Aufgaben heranzugehen. Das MKT stärkt ihre Stärken und arbeitet mit ihren vorhandenen Ressourcen, um ihr Selbstvertrauen zu fördern. Indem das Zutrauen in das eigene Können wächst, wird nicht nur die Lernzeit effektiver, sondern auch der familiäre Stress erheblich reduziert.

 

Marburger Konzentrationstraining 1

 

Für wen ist das Marburger Konzentrationstraining gedacht?

Das Marburger Konzentrationstraining existiert für drei Altersstufen (Kindergartenkinder, Schulkinder und Jugendliche), beruht auf der Methode der Selbstinstruktion und wird stets in Gruppen durchgeführt. Das Training richtet sich sowohl an Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (AD(H)S), als auch an solche mit Lernschwächen oder sozialen Ängsten. 

Anwendung findet das Marburger Konzentrationstraining unter anderem in psychologischen Praxen, Schulen und Volkshochschulen.

 

Konkrete Zielsetzungen des Marburger Konzentrationstrainings

Im Buch “Marburger Konzentrationstraining (MKT) für Schulkinder” (modernes lernen, 2019, S.9) formulieren die Autoren (Dieter Krowatschek et al.) folgende konkrete Ziele, die mit der Methode verfolgt werden:

  • Planvolles und systematisches Bearbeiten von Aufgaben
  • Erhöhung der Selbständigkeit und Selbststeuerung
  • Reflektierter Arbeitsstil 
  • Positive Fehlerkultur
  • Stärkung des Selbstvertrauens
  • Stärkung der Eltern
  • Stärkung des Verhältnisses von Eltern und Kindern

 

Das Konzept des Marburger Konzentrationstrainings

Das Marburger Konzentrationstraining basiert auf folgenden Grundprinzipien und Techniken, um die Aufmerksamkeit und Selbstregulation von Kindern und Jugendlichen zu fördern:

  1. Selbstinstruktion: Die Kinder lernen in 5 Schritten, sich selbst Anweisungen zu geben, um ihr Verhalten besser zu steuern und sich auf Aufgaben zu konzentrieren. Diese Technik hilft, impulsives Handeln zu reduzieren und systematisches Arbeiten zu fördern.
  2. Entspannungstechniken: Durch gezielte Entspannungsübungen wird den Kindern beigebracht, wie sie Stress abbauen und ihre innere Ruhe finden können, was wiederum die Konzentrationsfähigkeit verbessert.
  3. Strukturierte Aufgaben: Die Übungen und Aufgaben im Marburger Konzentrationstraining sind klar strukturiert und in kleine, überschaubare Schritte unterteilt. Dies hilft den Kindern, sich besser zu orientieren und nicht von komplexen Aufgaben überwältigt zu werden.
  4. Feedback und Belohnung: Die Kinder und Jugendlichen erhalten regelmäßig Feedback zu ihrem Arbeitsverhalten und ihrer Leistung. Positive Rückmeldungen und kleine spontane Belohnungen motivieren die Kinder und verstärken das erwünschte Verhalten.
  5. Selbstbewertung: Die Kinder lernen, ihre eigene Arbeit zu überprüfen und zu bewerten. Dies fördert die Selbstreflexion und hilft ihnen, ihre Stärken und Schwächen besser zu erkennen.

 

Vergleich von Neurofeedback und Marburger Konzentrationstraining

In einer Pilotstudie der Johann Wolfgang Goethe-Universität wurden das Marburger Konzentrationstraining und Neurofeedback (NF), eine weitere nicht-pharmakologische Therapieoption für ADHS, miteinander verglichen. Neurofeedback ist ein verhaltenstherapeutisches Verfahren, das auf der Modifikation von EEG-Frequenzen basiert, um die ADHS-Symptomatik zu lindern. 47 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren mit einer einfachen Aufmerksamkeitsstörung wurden zufällig auf die beiden Interventionen verteilt. Während 22 Kinder 10 Einzelsitzungen à 45 Minuten Neurofeedback erhielten, nahmen 25 Kinder an 6 Gruppensitzungen des Marburger Konzentrationstrainings teil. Die Studie zeigte, dass beide Ansätze zu einer Reduktion der ADHS-Kernsymptomatik führten, wobei das MKT besonders im Bereich der Unaufmerksamkeit signifikante Verbesserungen erzielte.

 

Marburger Konzentrationstraining

 

Wirksamkeit des Marburger Konzentrationstrainings

Die Ergebnisse der Pilotstudie zeigen, dass das Marburger Konzentrationstraining nicht nur die Konzentrationsfähigkeit und die Gedächtnisleistung, sondern auch die Impulskontrolle und das allgemeine Verhalten der Kinder und Jugendlichen verbessert. Im Vergleich zu Neurofeedback wies die MKT-Gruppe signifikante Fortschritte in allen Verhaltensbereichen auf, was auf die Effektivität der kognitiv-behavioralen Methoden hinweist. Zudem zeigte sich, dass vor allem jüngere Kinder besonders stark vom MKT profitieren, während ältere Kinder eher auf Neurofeedback ansprechen. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung des Marburger Konzentrationstrainings als effektive Methode zur Behandlung von Aufmerksamkeitsstörungen und betonen die Notwendigkeit weiterer Forschung, um die langfristigen Wirkungsweisen dieser Therapie zu untersuchen.

 

Konkreter Einfluss auf die Gedächtnisleistung

Das Marburger Konzentrationstraining kann auf verschiedene Weisen die Gedächtnisleistung verbessern:

  1. Steigerung der Aufmerksamkeit: Eine verbesserte Konzentrationsfähigkeit führt dazu, dass Informationen effizienter aufgenommen und verarbeitet werden. Dies ist eine grundlegende Voraussetzung für ein gutes Gedächtnis.
  2. Struktur und Organisation: Durch die strukturierte Herangehensweise an Aufgaben lernen die Kinder, Informationen besser zu strukturieren, was das Speichern und Abrufen von Informationen erleichtert.
  3. Selbstregulation: Die Fähigkeit zur Selbstregulation hilft den Kindern, sich länger und intensiver mit Aufgaben zu beschäftigen, wodurch sie besser lernen und sich Erlerntes besser behalten können. 
  4. Entspannung: Stress kann die Gedächtnisleistung negativ beeinflussen. Durch Entspannungstechniken lernen die Kinder, Stress abzubauen, was sich positiv auf ihre Gedächtnisfunktion auswirkt.
  5. Motivation und positives Feedback: Ein motiviertes und positives Lernumfeld fördert die Bereitschaft, sich mit Lernmaterialien auseinanderzusetzen und diese im Gedächtnis zu verankern.

 

 

Bedeutung des Elterntrainings im Marburger Konzentrationstraining

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Marburger Konzentrationstrainings ist das begleitende Elterntraining, das parallel zu den Sitzungen der Kinder durchgeführt wird. Dieses Training unterstützt die Eltern dabei, die Konzentrationsförderung ihrer Kinder auch zu Hause fortzusetzen und stärkt die Eltern-Kind-Beziehung. Die oben genannte Studie zeigt, dass die Einbeziehung der Eltern positive Effekte auf den Therapieerfolg hat, obwohl keine eindeutigen Rückschlüsse auf spezifische Wirkungsweisen gezogen werden konnten. Insgesamt liefert die Pilotstudie wichtige Hinweise darauf, wie das Marburger Konzentrationstraining effektiv eingesetzt werden kann, um die Kernsymptomatik von ADHS zu reduzieren und die Gedächtnisleistung der Kinder nachhaltig zu verbessern.

 

Fazit

Insgesamt trägt das Marburger Konzentrationstraining also dazu bei, die kognitiven Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen zu stärken, indem es nicht nur die Konzentrationsfähigkeit, sondern auch die Selbstregulation, die Organisationsfähigkeit und die Stressbewältigung verbessert. Dies führt langfristig zu einer besseren Gedächtnisleistung und einem effektiveren Lernverhalten.

 

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