Merkfähigkeitsstörungen verstehen
Erinnerungen sind für uns kleine Anker im Alltag. Sie geben uns Halt, lassen uns von Erlebtem lernen und verbinden uns mit anderen Menschen. Doch was, wenn genau diese Fähigkeit nachlässt und es immer schwerer fällt, sich an Dinge zu erinnern? Merkfähigkeitsstörungen können vieles durcheinanderbringen. Hier erfährst du, was genau eigentlich eine Merkfähigkeitsstörung ist, ab wann Erinnerungslücken ein Grund zur Besorgnis sind und was dabei helfen kann, das Gedächtnis wieder zu stärken. Los geht’s!
Was ist eine Merkfähigkeitsstörung?
Eine Merkfähigkeitsstörung kann vorliegen, wenn du Probleme hast, neue Informationen aufzunehmen, zu speichern und zu einem späteren Zeitpunkt korrekt wieder abzurufen. Diese Schwierigkeiten können sich sowohl auf das Kurzzeit- als auch das Langzeitgedächtnis auswirken. Betroffene haben in der Regel Probleme, sich Namen, Termine oder Aufgaben zu merken und vergessen häufig wichtige Details. Neurologisch spricht man in diesem Kontext von „funktionellen Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen (FGK)”.
Im ersten Schritt ist es wichtig zu verstehen, dass eine Merkfähigkeitsstörung nicht automatisch auf eine schwerwiegende Erkrankung hindeutet. Vielmehr sind es oft Phasen oder leicht zu behebende Ursachen, die dahinterstecken. Trotzdem solltest du anhaltende Gedächtnisprobleme immer ernst nehmen und dich nicht davor scheuen, bei Bedarf ärztlichen Rat einzuholen.
Ursachen von Merkfähigkeitsstörungen
Die Ursachen und Gründe für Merkfähigkeitsstörungen können sehr vielfältig sein:
- Natürliche Alterungsprozesse
- Schlafmangel
- Psychische und emotionale Belastungen
- Stress
- Unausgewogene Ernährung
- Bewegungsmangel
- Medikamenteneinnahme und/oder -Missbrauch
- Alkohol- und Drogenkonsum
- Genetische Ursachen
- Neurologische Ursachen
Das Risiko für Merkfähigkeitsstörungen steigt mit zunehmendem Alter und in Phasen von extremem Stress besonders an. Wenn dein Gehirn ständig auf Hochtouren läuft, fällt es ihm schwerer, neue Informationen zu verarbeiten und abzuspeichern.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist deine Schlafqualität. Während der Schlafphase verfestigt unser Gehirn die tagsüber gelernten Inhalte. Chronischer Schlafmangel (z.B. im Schichtdienst, solange die Kinder nicht durchschlafen oder in Phasen hoher emotionaler Belastung) kann daher zu einer deutlichen Verschlechterung der Merkfähigkeit führen.
Typische Symptome von Merkfähigkeitsstörungen
Eine Merkfähigkeitsstörung kann sich durch folgende Anzeichen bemerkbar machen:
- Generelle Probleme, Gesprächen zu folgen
- Permanentes Suchen von vermeintlich verlegten Gegenständen
- Neuer Lernstoff wird nur sehr schwer behalten
- Neue Gesichter und/oder Namen werden sofort wieder vergessen
- Schwierigkeiten, sich an eben gelernten Stoff zu erinnern
- Häufiges Vergessen von alltäglichen Dingen
Wann solltest du zum Arzt?
Sollten bei dir über einen längeren Zeitraum mehrere dieser Symptome gleichzeitig auftreten, die dich in deinem Alltag massiv einschränken, dann hole am besten ärztlichen Rat ein. Besonders wenn weitere Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Verwirrtheit hinzukommen, solltest du das unbedingt abklären lassen. In der Arztpraxis können mögliche Ursachen identifiziert werden und du erfährst, ob tatsächlich eine Merkfähigkeitsstörung vorliegt. Zur Vorbereitung auf einen Arzttermin beobachte und notiere dir am besten über mehrere Wochen hinweg, in welchen Situationen deine Gedächtnisprobleme am deutlichsten auftreten. Zu welcher Tageszeit treten sie auf? Vergisst du Dinge in Stresssituationen eher als in entspannten Phasen deines Lebens?
All diese Informationen sowie deine persönliche Vorgeschichte können bei der Ursachenfindung für dich und die Ärzte hilfreich sein. Sei nicht beunruhigt, wenn neurologische Tests, Blutuntersuchungen oder bildgebende Verfahren nötig werden, um organische Ursachen ausschließen zu können.
Effektive Strategien zur Verbesserung der Merkfähigkeit
Folgende Strategien können besonders wirksam sein, um deine Merkfähigkeitsstörungen abzumildern und dein Gedächtnis zu trainieren:
1. Gedächtnistechniken und Gehirnjogging
Hast du schon mal was von der Loci-Methode gehört? Dabei stellst du dir einen gut bekannten Ort oder Weg vor und verbindest die Informationen, die du dir merken möchtest, mit vorher definierten Punkten im Raum oder auf dem Weg durch kleine Geschichten oder Assoziationen.
Auch das Bilden von Eselsbrücken oder die Akronym-Methode, bei der du aus den Anfangsbuchstaben der zu merkenden Begrifflichkeiten einen merkwürdigen Satz bildest, helfen dir, Informationen besser im Gehirn zu verankern.
Fordere dein Gehirn mit immer neuen Herausforderungen (Sudoku, Schach, eine neue Fremdsprache, ein neuer Sport) aus der Komfortzone, um deine kognitiven Fähigkeiten zu verbessern und der Merkfähigkeitsstörung den Kampf ansagen.
2. Strukturiertes Lernen
Teile komplexe Lerneinheiten in kleine Einheiten auf, wiederhole das Gelernte regelmäßig und wende es nach Möglichkeit auch praktisch an. Die sogenannte „Spaced Repetition“-Methode, bei der du Lerneinheiten in optimalen Zeitabständen wiederholst, hat sich als besonders effektiv erwiesen. Für den optimalen Wiederholungsrhythmus kannst du dir folgende Faustregel einprägen:
- Erste Wiederholung nach 30 bis 40 Minuten
- Zweite Wiederholung nach 24 Stunden
- Die dritte bis zur fünften Wiederholung verteilt auf die nächsten 3 Tage
- Wenn du den Lernstoff nach einem Monat und dann nach einem halben Jahr nochmals durchgehst, sind die Informationen zu 95 Prozent in deinem körpereigenen Langzeitsprecher namens Gehirn verankert.
3. Meditation und Achtsamkeit
Der Begriff der Achtsamkeit ist inzwischen schon sehr abgenutzt, aber tatsächlich sind ja oft die banalsten Tipps die effektivsten, wenn man sie tatsächlich einmal konsequent befolgt. In diesem Sinne gilt gerade bei Merkfähigkeitsstörungen: Bereits 10 Minuten tägliche Meditation oder alternative Entspannungstechniken können deinen Stress deutlich reduzieren und damit auch die Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnisleistung verbessern.
4. Gesunder Lebensstil
Auch dieser Tipp klingt vielleicht zu einfach, bringt aber gerade bei Merkfähigkeitsstörungen enorm viel: Achte auf gesunde Ernährung, ausreichend guten Schlaf und regelmäßige Bewegung. Diese drei Faktoren wirken sich positiv auf dein Gehirn aus. Wenn es um den Bereich der Ernährung geht, sind Lebensmittel besonders empfehlenswert, die reich an Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien sind, wie zum Beispiel Fisch, Nüsse, Beeren oder SUN Minimeal.
5. Weitere Alltagstipps
Neben gezieltem Training kannst du auch nebenbei im Alltag viel dafür tun, um deine Merkfähigkeit zu unterstützen:
- Erstelle dir Mindmaps für wichtige Informationen
- Führe einen Kalender und erstelle To-Do-Listen
- Schaffe feste Plätze für wichtige Gegenstände
- Nutze die Erinnerungsfunktion auf deinem Smartphone
- Visualisiere Informationen mit Mindmaps
- Sprich wichtige Dinge laut aus
Eine Merkfähigkeitsstörung muss kein Drama sein
Mit den richtigen Strategien und etwas Übung kannst du deine Merkfähigkeit deutlich verbessern. Wichtig ist es, regelmäßig zu trainieren und mit unterschiedlichsten Methoden gut für dein Gehirn zu sorgen. Bereits kleine Veränderungen im Alltag können einen großen Unterschied machen. Am besten ist es, wenn du einen ganzheitlichen Ansatz verfolgst. Kombiniere verschiedene Strategien, die zu dir und deinem Lebensstil passen. Ob Gedächtnistraining, gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf oder soziale Aktivitäten – jeder Schritt in die richtige Richtung zählt!
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