Wissenswertes rund ums Denken

Zwei Gehirnhälften – zwei verschiedene Ebenen des Bewusstseins

Wir Menschen besitzen bekanntlich zwei Gehirnhälften. Während die eine, nämlich die linke, für rationales Denken zuständig ist, hilft uns die andere dabei, Umstände intuitiv zu erfassen. Die linke analysiert, ordnet und verhilft uns zu Klarheit in der Sprache. Die rechte ist für Emotionales und Bildhaftes verantwortlich.

Das Vereinen beider Gehirnhälften verhilft zum Erfolg.

Nun könnte man annehmen, besonders kluge Köpfe arbeiten mehr mit der linken Gehirnhälfte. Aber so einfach funktioniert unser Gehirn dann doch wieder nicht. Beide Gehirnhälften zu nutzen, das macht Genies aus. Die rechte Gehirnhälfte arbeitet etwa dann mit, wenn wir sehr konzentriert oder gar in Trance sind. Es ist ihre Aufgabe, intuitiv Lösungen zu finden. Und das ist wohl das geheimnisvolle Element, das geniale Menschen von anderen unterscheidet. Die rechte Gehirnhälfte muss gestärkt werden. Das erreichst du etwa durch Zeichnen, Schreiben ohne Ziel, aber auch durch Gymnastikübungen.

Gehirnhälften – So funktionieren sie

Der Mensch hat eine Affinität für Kategorien, Zuschreibungen, Attributen etc. Verständlich, denn mit diesen kann er sich in der Welt orientieren, wenngleich etwaige Zuschreibungen nicht immer korrekt sein müssen. Gleichzeitig liefert das Gehirn in seiner Funktionalität ebenso bedeutsame Zuschreibungen, denn beide Gehirnhälften, die linke und die rechte, unterscheiden sich voneinander durch ihre Funktionen. Der Unterschied zwischen beiden liegt nicht in der Gehirnhälfte an sich, sondern in den verschiedenen Informationsverarbeitungsmethoden. Das sogenannte Hemisphären-Modell gilt in der Forschung teilweise als überholt, wird aber nach wie vor zu Recht in Wissenschaft und Lehre verwendet.

Jede Gehirnhälfte steht gewissermaßen für eine ganz eigene Welt. Im Groben kann man dem Gehirn zwei sich gegenüberstellende Systeme zur Verarbeitung von Information zuschreiben. Die linke Gehirnhälfte übernimmt das analytische und sprachlich-begriffliche Denken. Die rechte Gehirnhälfte beinhaltet die Intuition und das „ganzheitliche“ Erfassen. Allerdings muss hier auch gesagt werden, dass dies zwar einen wahren Kern beinhaltet, aber auch vieles, was zu lesen ist, eine Art Mythos darstellt.

Wie unterschiedlich sind die Funktionen der Gehirnhälften?

Das Gehirn ist in seinem Aufbau komplex, sodass eindeutige Trennungen der Funktionen nicht möglich sind. Richtig ist, dass es Asymmetrien zwischen der einen Hirnhälfte und der anderen gibt. Nicht jede ist für alles gleichbedeutend zuständig. Der Mensch begegnet unterschiedlichen Aufgaben in seinem Leben. Wahrnehmungsgestützt nimmt er Reize auf, verarbeitet sie und reagiert.

Die linke Seite des Gehirns ist hierbei auf die Sprachprozesse spezialisiert, aber nicht auf alle. Sprache meint hier vor allem die motorische Sprachumsetzung, mit welcher viele kleine Muskeln angesteuert werden. Die linke Hemisphäre beinhaltet auch die Prozesse für abstrakte Begriffe wie Glück oder Liebe.

Konkrete Begriffe wie z. B. Fußball, Kaffee oder Computer sind in jeder Gehirnhälfte fast gleichstark repräsentiert. Die rechte Hirnhälfte beinhaltet ihrerseits Sprachmelodie und Subtexte. Ebenso gehören zur rechten Hälfte räumliches Denken, Zahlenverständnisse und die Gesichtserkennung. Die linke Gehirnhälfte prägt wiederum die Funktionen zur Messung kleiner Zeitabstände und die Wahrnehmung kleinerer Details.

Deshalb ist es wichtig, zu wissen, dass es zum einen das eher verallgemeinerte Wissen über das Gehirn gibt und zum anderen das eher wissenschaftlich fundierte und ausdifferenzierte.

Wenn die Gehirnhälften schlecht zusammenarbeiten

Das menschliche Gehirn stellt eine Gesamtheit dar. Diese kann aber auch gestört werden, u. a. durch physiologische Ursachen. Bei Kindern kann es z. B. vorkommen, dass das sogenannte Corpus callosum nicht herausgebildet wird – die stärkste Verbindung zwischen den Gehirnhälften. Unterm Strich würden 250 Millionen Nervenfasern fehlen.

Der Mensch kann aber auch ohne physiologischen Grund eine schlechte Verbindung zwischen den Gehirnhälften haben. Hierbei liegt eine A-Synchronisation vor bzw. eine A-Synchronität. Im schlimmsten Fall führen a-synchronisierte Gehirnwellenmuster zu Depressionen oder chronischem Frust, aber auch zu einem reduzierten Denkvermögen. Information kann dann nicht mehr adäquat verarbeitet werden. Um ein Bild zu nutzen: Die rechte Gehirnhälfte und die linke Hälfte sind im besten Fall Teamworker. Sie sollten optimal zusammenarbeiten – das Schlagwort heißt: „Synchronisierung“.

Kannst du die Zusammenarbeit verbessern?

Zu Recht kann gesagt werden: Du kannst dein Gehirn zwar grundsätzlich trainieren und verbessern. Aber es gibt auch bestimmte Grenzen, die gekoppelt sind an Veranlagung sowie Lernverhalten oder Lernmaterialien. Zum Beispiel können manche Menschen besser über ein Bild lernen und andere über Sprache. Ebenso ist es nicht möglich, nur eine Gehirnhälfte zu trainieren, weil immer beide angeregt werden. Gleichzeitig gibt es Methoden, spezielle Bereiche des Gehirns gezielt anzusprechen. Das heißt, du kannst das Miteinander recht einfach mit zwei Übungsformen verbessern:

1. herkömmliches Gedächtnistraining bzw. Lernen im Allgemeinen, auch ohne eine Spezifizierung auf Gehirnareale,
2. spezielle Übungen mit dem Zweck, die rechte Hemisphäre mit der linken zu synchronisieren.

Mit dem Übungstyp 2 wird die Hemisphären-Synchronität angestrebt. Ein Beispiel hierfür ist der Blick auf ein Bild mit zwei verschieden farbigen Punkten oder Figuren. Hebst du dabei leicht den Kopf und schielst minimal über die Nase entwickelt sich zwischen den Punkten / Figuren ein neuer Punkt bzw. eine neue Figur. Der neue Punkt / die neue Figur wird immer wieder seine / ihre Farbe ändern, weil dein Gehirn daran arbeitet, die Farbe neu einzustellen, wofür beide Gehirnhälften gleichsam nötig sind. Die Information (Umweltreiz) wird so immer wieder neu gesehen.

Eine weitere Übung besteht darin, die eine und andere Gehirnhälfte gleichsam zu stimulieren über die Anwendung von Ton. Ein Ton wird hierfür auf das eine Ohr gelegt und auf das andere kommt ein leicht veränderter Ton. Die Töne werden gleichzeitig abgespielt. Das Ergebnis ist ein dritter Ton, nämlich das Hören von Wellen, welcher das Ergebnis der Zusammenarbeit der beiden Hälften ist.

Du kannst das Teamworking auch verbessern, wenn du dich fragst, welche Gehirnhälfte du bisher am meisten genutzt hast. Mit Blick auf das Schulsystem ist die Antwort einfach: Wir lernen primär analytisches Denken. Der Schwerpunkt sind somit Sprache und Zahlen. Kreative Leistungen sind als Fähigkeit unterrepräsentiert, können sich aber dann noch entfalten, wenn beide Hälften gleichsam genutzt werden.

Somit solltest du dich weniger an den Aufgaben des Hirns orientieren, sondern vielmehr an abwechslungsreichen Aufgaben oder Übungen, sodass es zwangsläufig zu einer besseren Zusammenarbeit kommen wird durch weitere Informationen.

Wie funktionieren die Hälften nun wirklich?

Der neuste Forschungsstand bestätigt, dass die Menschen das Gehirn in seiner komplexen Funktionalität noch nicht komplett verstanden haben. Es können einige simple Aussagen über die umfangreiche Neuropsychologie getroffen werden. Bei verschiedenen Aufgabenarten nutzt das Gehirn das eine oder andere Gehirnareal mehr oder minder. Letztendlich ist das Gehirn jedoch als zusammenarbeitendes System zu versehen. Kreativer Einfallsreichtum und analytische Fehlerbehebung funktionieren demnach erst mit der Zusammenarbeit beider Hirnregionen richtig gut.

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