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Wissenswertes rund ums Denken

Durchschau dich! Dein semantisches Gedächtnis

Hinter diesem Begriff verbirgt sich ein spannender Funktionsteil deines Gehirns, durch den es dir gelingt, wiederkehrende Erfahrungen zu abstrahieren und als konzeptuelle Langzeitinformationen enzyklopädisch abzuspeichern. Dein semantisches Gedächtnis schafft Ordnung im Informationschaos und ermöglicht es dir, Informationen sinnvoll zu speichern und Redundanzen zu vermeiden.

Unser semantisches Gedächtnis als Verwalter der Informationsflut!

Unter Semantik versteht man die Wissenschaft oder Theorie von der Bedeutung der Zeichen. Als semantisches Gedächtnis wird der Teilbereich des Langzeitgedächtnisses bezeichnet, der den analytischen Gegenpart zum episodischen Gedächtnis repräsentiert und in dem begriffliches Wissen über Gegenstände und Relationen gespeichert werden. Dies ist auch eine der Grundvoraussetzungen für die menschliche Kommunikation. Über Muster und Strukturen wird Wissen organisiert und abstrahiert. So können wir beispielsweise als Kind aus mehrfach gemachten Erfahrungen ein überlebenswichtiges Verständnis für allgemeingültige Regeln entwickeln, wie die, dass Feuer immer heiß ist und man sich daran verbrennen kann. 

Semantisches Gedächtnis – die Enzyklopädie im Gehirn

Das semantische Gedächtnis ist eine sehr interessante und wichtige Funktion des menschlichen Gehirns – unser aller persönliches Wikipedia, wenn man so will. Denn hier findet wahres Lernen statt, hier bauen schon Kinder im jüngsten Alter Bedeutungsbrücken zwischen Erfahrungen, Dingen, Eindrücken und Informationen. Hier entstehen selbst interpretierte Bedeutungen, die dem Gehirn helfen, eine gewisse Organisation in Erinnerungen und all die vielen weiteren Informationen zu bringen. Ohne das semantische Gedächtnis wäre es ziemlich chaotisch im Gehirn des Menschen. Ich erkläre dir, wie das semantische Gedächtnis aufgebaut ist und funktioniert und wie du lernen kannst, das Wissen in deinem Kopf besser zu organisieren. 

Was ist die Aufgabe der verschiedenen Gedächtnis-Bereiche?

Dazu ist es zunächst einmal wichtig, die Zusammenhänge im Gedächtnis zu verstehen. Deshalb schauen wir uns die Gehirnregionen und auch die verschiedenen Arten des Gedächtnisses einmal genauer an:

Was ist das deklarative Gedächtnis?

Alles ist im Prinzip Langzeitgedächtnis. Langzeitgedächtnis ist der Überbegriff für gleich mehrere kognitive Leistungen, die unser Hirn erbringen kann. Eine davon ist das deklarative Gedächtnis. Es wird auch Wissensgedächtnis genannt, da hier Wissen in Form von Ereignissen, Tatsachen oder auch Erfahrungen abgespeichert wird. Doch nicht nur das: Die hier gesammelten Informationen können aus dem deklarativen Gedächtnis auch gezielt wiedergegeben werden. Zudem ist dieser Gedächtnisbereich unterteilt in das episodische Gedächtnis und unseren „Hauptdarsteller“ hier und heute, das semantische Gedächtnis. 

Was ist das episodische Gedächtnis?

Zunächst aber zum „Nebendarsteller“, dem episodischen Gedächtnis oder auch „explizites Gedächtnis“. Im episodischen Gedächtnis geht es sozusagen um Episoden der Lebenszeit, Ereignisse, Erlebnisse, die du gemacht hast, wie zum Beispiel der Urlaub in Skandinavien, Erinnerungen aus Deiner Schul- oder Studienzeit oder auch Gedichte, die in diesem Bereich des Langzeitgedächtnisses abgespeichert sind. 

Definition semantisches Gedächtnis

Neben diesen Informationen im episodischen Gedächtnis speicherst du im deklarativen Gedächtnis auch Dinge ab, die nichts direkt mit deiner Persönlichkeit, mit deinen individuellen Erfahrung zu tun haben. Im semantischen Gedächtnis merkst du dir sogenanntes Welt- oder auch Faktenwissen, also allgemein gültige Fakten, wie zum Beispiel, dass Feuer heiß ist, die Reihenfolge der Wochentage oder das Berlin die Hauptstadt von Deutschland ist. 

Das implizite Gedächtnis

In diesem Sinne bedeutet semantisch, dass du dir Bedeutungen von diversen Informationen oder Reaktionen auf Reize merkst. Semantisch bedeutet sozusagen Bedeutung, und diese Informationen spielen eine wichtige Rolle in deinem Verständnis der Welt um dich herum, und dass du dich in ihr zurechtfindest. Das semantische Gedächtnis steuert somit unbewusst auch dein Verhalten.

Wie man das semantische Gedächtnis trainiert

Du kannst das semantische Gedächtnis gezielt trainieren, um dein Gedächtnis insgesamt zu verbessern, bzw. um dir verschiedene Dinge einfach besser zu merken. Ich kann dir dazu verschiedene Merktechniken und Gedächtnisübungen zeigen, mit denen sozusagen semantische Erinnerungen gespeichert werden können. Interessiert? Dann direkt rein ins Trainingsprogramm! 

So werden Zahlenkombinationen ganz zuverlässig gespeichert

Eine Sache, die jeder Person öfter mal im Leben passiert, ist, dass man sich einfach bestimmte Zahlen oder Zahlenkombinationen nicht merken kann. Es ist Fakt, dass solche Informationen sich gerne mal aus dem Langzeitgedächtnis verabschieden, doch du kannst sie in deinem semantischen Gedächtnis in Erinnerung behalten. Verknüpfe Ziffern von 1 – 9 mit Bildern oder ähnlichen Informationen, um sie so zu direkten Bedeutungspaaren zu machen. So werden Zahlen zu abstrakteren Inhalten, an die du dich viel leichter erinnern kannst.

Beispiel: Lernen, Zahlen im Gedächtnis zu behalten

1 ist das Einhorn, 3 das Dreirad, 5 die Hand, 7 die Sieben Zwerge oder 9 der Kringelschwanz des Schweins. Für Zahlenkombinationen baust du dir nun Geschichten aus den Ziffern und ihren bildlichen Entsprechungen und unterstützt so die Speicherung dieser semantischen Paare aus Zahlen und Wörtern. 

Nie wieder Personen und ihre Namen vergessen
Ähnlich funktioniert das System, um Menschen in Erinnerung zu behalten. Wir kennen das ja eigentlich alle: Wir begegnen einem Menschen, den wir schon einmal gesehen haben, wollen grüßen, aber unser Gedächtnis spielt uns genau jetzt einen Streich, der peinlich für uns enden kann: Wie hieß sie oder er nochmal? Einmal in die Situation hinein geschlittert, kommen wir da jetzt nicht mehr raus, aber fürs nächste Mal können wir uns bewusst Namen und persönliche Eigenschaften des Gesichts vom Gegenüber merken.

Beispiel: Personen und Namen im Gedächtnis behalten

Und das schaffst du, indem du markante Merkmale der anderen Menschen bewusst merkst, um so ihre Namen in Erinnerung zu behalten. So ist Mark vielleicht der mit den markanten Koteletten und der großen Nase. Einfach eine markante Erscheinung, dieser Mark. Das ist freilich nur ein Beispiel dafür, in welcher Form du Namen speichern kannst, indem du eben dein semantisches Wissen aktivierst. 

Fazit: Einfacheres Leben mit einem guten semantischen Gedächtnis

Dies sind nur zwei gute Systeme, mit denen du dich bewusst an Inhalte wie Zahlen oder Menschen erinnern kannst. Die Speicherung solchen Wissens kann auch für Wörter (zum Beispiel beim Lernen von Fremdsprachen), Ereignisse oder die Kapitel einer freien Rede oder eines Vortrags hilfreich sein. Die Funktionen des menschlichen Gedächtnisses sind faszinierend, aber kein Geheimnis. Wie du hier lesen konntest, ist das Wissen über die verschiedenen Funktionen im Gedächtnis vorhanden, und ich zeige dir, wie du sie effektiv aktivierst und für ein besseres Leben nutzen kannst. 

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